Im August und September bringen wir zwei weitere Projekte im Rahmen des diesjährigen Themenjahres 2021 „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung“ des Kulturland Brandenburg zur Uraufführung.

Filmstill aus „Sunrise. A Song of Two Humans“ © Friedrich Wilhelm Murnau-Gesellschaft Bielefeld e.V.
Freitag, 3. September 2021
21:00 Uhr
Halle 54 im Rofin Gewerbepark
Coppistraße 3, 16227 Eberswalde
Helmut Oehring
SEVEN SONGS for SUNRISE
Musik für F. W. Murnaus Stummfilm „Sunrise. A Song of Two Humans“ unter Verwendung von musikalischen und textlichen Zitaten aus Madrigalen von Carlo Gesualdo. Uraufführung der neuen Fassung für Septett.
Der international preisgekrönte Komponist, Gitarrist, Choreograf und Regisseur Helmut Oehring und das Ensemble Quillo setzen ihre Zusammenarbeit fort und präsentieren im Rofinpark Eberswalde die Uraufführung der neu beauftragten Septett-Fassung des 2013 in Lausanne, Genf und Paris uraufgeführten Werkes „SEVEN SONGS for SUNRISE“ – eine Komposition zu dem weltbekannten Stummfilmklassiker und dreifachen Oscar-Preisträger „Sunrise. A Song of Two Humans“ von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1927. Dabei ist Oehrings Musik weniger eine begleitende Filmmusik als vielmehr eine subtile, subversive Innenschau der Figuren, Szenen und Storyline hinter den Filmbildern. In der Komposition treten die MusikerInnen instrumental und stimmlich in Interaktion zum Filmgeschehen und reflektieren klangsinnbildlich die sich zuspitzenden, ins Extreme gleitenden seelischen Zustände und Handlungen der ProtagonistInnen. „Durch die nonverbale Klangebene der Komposition und die komplexe Kommunikation zwischen den instrumentalen Stimmen,verdichtet sich zugleich die besondere Magie des Stummfilms: Sein Changieren zwischen einerseits archaischen, stereotypischen und andererseits hochkomplexen, artifiziellen Ausdrucksformen“, so Helmut Oehring, der selbst den Part von Stimme/Gebärden/Gitarre übernimmt.
Helmut Oehring > Stimme/Gebärde/Gitarre, Ursula Weiler > Flöten, Luise Rau > Violoncello, Max Renne > Celesta, Daniel Göritz > Gitarren, Felix Kroll > Akkordeon, Dominic Oelze > Schlagzeug, Max Renne > Musikalische Leitung
Die neue Fassung für Stimme/Gebärde/Gitarre, Flöten, Violoncello, Akkordeon, Gitarren, Schlagzeug und Celesta wurde beauftragt durch das Ensemble Quillo. Die Originalfassung für Stimme, Trompete, Bassklarinette, präpariertes Klavier, Streichquartett und Kontrabass wurde beauftragt durch die Association du Festival Sine Nomine und 2013 uraufgeführt von David Moss und Quatuor Sine Nomine in Le Capitole, Lausanne und Centre Popidou/IRCAM Paris.

v.l.n.r. Luise Rau, Max Renne, Alexander Glücksmann © Tom Schweers
Freitag, 27. August 2021
19:30 Uhr
Hof Quillo
Quillowstraße 47, 17291 Nordwestuckermark (OT Falkenhagen)
Sonntag, 29. August 2021
19:00 Uhr
Blechenhaus im Familiengarten Eberswalde
Am Alten Walzwerk 1, 16227 Eberswalde
Im Dazwischen von Industrie und Kultur
Zur Uraufführung kommen vier zeitgenössische Auftragswerke, die das Ensemble Quillo anlässlich des Themenjahres 2021 „Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Brandenburg“ des Kulturland Brandenburg an Komponisten des Brandenburgischen Vereins für Neue Musik vergeben hat. Entstanden sind vier Kompositionen, die konträre Klangwelten umspannen und auf je unterschiedliche Weise die Ambivalenz der Industriekultur entschälen: Sie bewegen sich zwischen digitalem Sound und den organischen Lauten der Instrumente, zwischen industriell anmutenden Geräuschkulissen und der Poesie des Erinnerns an eine längst vergangene Epoche. Es sind gleichsam Hybride aus industriell-mechanischen und organisch-künstlerischen Klangschichten, die nicht nur das Alte reflektieren, sondern auch das Neue weiterentwickeln.
Uraufführungen
Giordano Bruno do Nascimento: Interface Factory
Benjamin Lang: Montageeber
Helmut Zapf: …und unser Brot
Pèter Kőszeghy: ERZ
Alexander Glücksmann > Klarinetten, Luise Rau > Cello, Max Renne > Celesta, Carsten Schlottke > Moderation
