Homeoffice

Ensemble Quillo im Homeoffice

Quarantäne-Musik — Neue Formen der Zusammenarbeit
Wohnzimmermusik, Ensemble Quillo – März/ April 2020

John Cages Living Room Music (1940), ein für den Komponisten typisches, die Autonomie des Interpreten stärkendes Werk, gelangt in Zeiten der Corona-Krise zu neuer Aktualität. Das Ensemble Quillo hat sich hiermit klanglich und bildlich auseinandergesetzt und dabei sein kammermusikalisches Miteinander einmal mehr neu gedacht. Ton- und Bildspuren wurden separat aufgenommen, erst im Schnittraum entstand das Ensemblewerk als solches durch die Zusammenführung der Beiträge. In einer während des Stücks immer größer werdenden Besetzung waren bei der Interpretation von Living Room Music vor allem musikalische Präzision und individuelle Kreativität gefragt, um auf diese neue Weise den Ensembleklang zu realisieren.

Auf ironische Weise spiegelt sich der Titel des Stücks in der szenischen Verortung der Ensemblemitglieder wider, der sie sich in der Zeit des Corona-Lockdowns nicht entziehen konnten. Während Cage seine Living Room Music als philosophische Unterwanderung des Konzeptes der Hausmusik verstand, steht die Wohnzimmermusik des Ensemble Quillo für das, was in der Corona-Krise besonders wichtig ist: nicht nur künstlerischer, sondern gesellschaftlicher Zusammenhalt.

 

1. To Begin

Das Ensemble beginnt in der vom Komponisten vorgesehenen Besetzung als Quartett. Ein Quartett in Quarantäne. Es erlaubt nicht ohne Humor einen Blick durchs Schlüsselloch: einer in der Wanne, eine im Kinderzimmer, eine in der Küche, einer im Wohnzimmer. In einer Mischung aus Verdruss und Konzentration, aus Freude an der Stille und innerer Unruhe „trommeln“ sie.

 

2. Story

once upon a time

the world was round

and you could go on it

around and around

Aus dem Quartett ist ein Sextett geworden. Es rhythmisiert, es zelebriert diese Verse von Gertrude Stein, es lässt sie zur Musik werden. Und öffnet die Tür zum Privaten noch ein Stückchen weiter. Schreib- und Küchentische werden zur Bühne, Partituren, Zeitungen, dicke Bücher zu Textbüchern, der einsame Geburtstagskuchen und die offene Kühlschranktür erzählen Geschichten. Von einer Zeit, in der sich alle wünschen, dass es bald heißt: Once upon a time … Es war einmal. 

3. Melody

Lasst mich auch mitspielen. Vielleicht war es dieser Ruf in Zeiten der Einsamkeit, der aus dem Sextett im 3. Satz ein Oktett werden ließ. Musikalisch erweitert diese Verdopplung der von Cage vorgesehenen Besetzung die akustischen Spielräume: die Perkussionsstimmen sind doppelt und auch das instrumentale Solo wird von zwei Instrumenten gespielt: Kontrabass und Bassflöte. Der normale Alltagswahnsinn der Quarantäne-Ensemblemitglieder zwischen Sojasauce, Corona-Bier und Gänseblümchen-fressender Schildkröte hätte Cage gefallen.

4. End

Nun sind es Zwölf. Im letzten Satz hatte Cage für jeden der 4 Spieler drei verschiedene Klangaktionen notiert. In der Quillo-Interpretation werden diese 12 Klänge auf jeweils einen Musiker aufgeteilt – und so ist die Maximalgröße für ein Ensemble erreicht. Die Tür schließt sich langsam. Und während des Blickes hypnotisiert am Tulpenstrauß im Thermomix klebt, übertragen sich Leichtigkeit und Wehmut, die sich zwischen Wäschekorb, Kaffeemühle, Vogelbauer und Staubwedel breitmachen. 

»Wenn wir die Welt von unseren Schultern nehmen, erleben wir, dass sie nicht fällt.«

John Cage

Konzert Reihe Neue Musik am Jahresende

„ZEITEN“ mit Werken von John Cage und Olivier Messiaen

am 29.12.2019 15 Uhr in der Märchenvilla Eberswalde, Brunnenstraße 9, 16225 Eberswalde

am 30.12.2019 19:30 Uhr im Haus Quillo Falkenhagen, Quillowstraße 47

Das Phänomen der Zeit und ihrer Wahrnehmung hat verständlicherweise Komponisten immer wieder beschäftigt, da erklingende Musik immer an den Moment gebunden ist. Im Zentrum des Konzertes steht eines der berühmtesten Quartette der Kammermusik. Inspiriert durch die Offenbarung des Johannes hat Olivier Messiaen in seinem Quatuor pour la fin du Temps in einer eigenwilligen Form das Phänomen Zeit bearbeitet.
Während Messiaen beabsichtigt hat, mit „besondere[n] Rhythmen jenseits jeden Maßes […] den Begriff der Zeit zu entfernen“, hat John Cage im radikalsten Werk des 20. Jahrhunderts den Aspekt Zeit vollkommen anders und unerwartet erfahrbar gemacht: Im Stück 4´33´´ wird die Zeit durch die Abwesenheit von Musik gegenwärtig. Die Lösung vom herkömmlichen Kompositions- und Werkbegriff wird nicht nur durch das Phänomen der Stille deutlich. Auch die Nutzung des „Zufalls“ wurde einbezogen, indem der Pianist der Uraufführung, David Tudor, die Länge der drei Sätze, 33´´, 2´40´´ und 1´20´´, vor Beginn „erwürfelt“ hatte.
Auch das rhythmisch geprägte Quartett Living room music erlaubt dem Hörer neue Erlebnisse durch die Verwendung von Alltagsgegenständen als Percussionsinstrumente.

Ensemble Quillo
Alexander Glücksmann > Klarinette
Julia Yoo Soon Gröning > Violine
Luise Rau > Cello
Lion Hinnrichs > Klavier

Carsten Schlottke > Moderation

Eintritt: 12 Euro / ermäßigt 8 Euro

MOPITU – Eine Geschichte für kleine und große Ohren

Familien- und Mitmachkonzert
MOPITU

Eine kleine Elefantengeschichte von Franziska Rau (nach der Idee von Justus Loges) mit Musik von Aziza Sadikova

  • Sonntag, 01. Dezember 2019 > Haus Quillo > Falkenhagen, Quillowstraße 47
  • Donnerstag, 05. Dezember 2019 > Familiengarten Eberswalde > 16227 Eberswalde, Am alten Walzwerk 1

Die Adventszeit ist auch Märchen- und Geschichtenzeit. Deshalb holt das Ensemble Quillo, das seit 2004 in und aus der Uckermark agiert und sich der Aufführung und Vermittlung zeitgenössischer Musik verschrieben hat, ein ganz besonderes Bilderbuch hervor:

Mopitu ist ein kleiner Elefant mit großen Ohren. Und die tun manchmal heftig weh bei all dem Krach um ihn herum. Bis er es endlich seinen Freunden eingesteht – und sich wundert, was Maulwurf, Schnecke und Igel ihm anvertrauen… Franziska Rau hat diese fantasievolle Fabel um Eigenarten und gegenseitige Rücksicht in eine liebevolle Bildergeschichte verpackt.

Komponistin Aziza Sadikova, die unter anderem bei der Vertonung des „Sterntaler“ (2014) mit ihrem Gespür für Märchenhaftes begeisterte, schuf auch für dieses Quillo-Auftragswerk die Musik und Justus Loges erzählt die Geschichte vom kleinen Elefanten und seinen Freunden. So entsteht ein musikalischer Bilderbogen, an dem schon die Jüngsten ihren Spaß haben.

Kinder ab 4 Jahren musizieren, tanzen und malen mit. Ein besonderes Konzerterlebnis für kleine und große Ohren.

Ensemble Quillo

Luise Rau > Cello
Max Renne > Klavier / Celesta
 
Ursula Weiler > Leitung
Justus Loges > Erzähler

Veranstaltungsorte

Haus Quillo
Quillowstraße 47
17291 Nordwestuckermark / OT Falkenhagen

Familiengarten Eberswalde
Am alten Walzwerk 1
16227 Eberswalde
 

Gefördert durch das Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Landes Brandenburg und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, gefördert durch den Landkreis Uckermark, die Stadt Eberswalde und Quillo e.V.


STRUWWELPETER geht auf Reisen

Kammeroper AHEAD OF STRUWWELPETER gastiert in Frankfurt (Oder) und Schwedt

„Ein Verwirrspiel, das man nicht mit dem Hirn, sondern nur mit dem Herzen begreifen und entschlüsseln kann“

Ann Brünink, Märkische Allgemeine

Fotos: Heta Multanen und Tom Schweers

„… Die Musik von David Robert Coleman – virtuos dargeboten vom Ensemble Quillo und den Brandenburger Symphonikern – ist anspruchsvoll und schlicht zugleich. … Wen die Musik zu Beginn genervt hat, der hat die Absicht des Komponisten Coleman erfasst. Sie soll stören, denn sie stellt den schwierigen Flüchtlingsjungen akustisch dar, und sein Motiv taucht im Verlauf des Stückes immer wieder auf. Musikalisch überzeugend ist auch der Schluss: Als sich alle Personen gewandelt haben, singen sie gemeinsam ein Madrigal von Trombonicino. Die sanfte Melodie vermittelt wunderbar, wie erleichtert alle sind, den Weg zu sich selbst gefunden zu haben. Begeisterter, nicht enden wollender Applaus für dieses moderne Musiktheaterstück!“

Ann Brünink, Märkische Allgemeine

Die Brandenburger Symphoniker und das kleine aber feine Ensemble Quillo (Flöte: Ursula Weiler, Klarinette: Alexander Glücksmann, Gitarre: Daniel Görlitz) präsentieren sich in Hochform; die Solisten brillieren und der Komponist hat sich mit seinem eigentümlichen Mix aus schrillen Elementen der modernen Musik, Anlehnungen an Kurt Weill und einem kühnen Renaissance-Zitat nicht nur einen Traum erfüllt, sondern auch ganze Arbeit geleistet.

Helga Stöhr-Strauch, Meetingpoint Brandenburg

Unterwegs auf Brandenburger Bühnen

Nach der erfolgreichen Uraufführung der Kammeroper AHEAD OF STRUWWELPETER am 30. Oktober 2019 im Brandenburger Theater ist die Produktion an zwei weiteren Bühnen des Landes zu Gast: am 8. November 2019 im Kleist Forum Frankfurt (Oder) und am 14. November 2019 an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

Karten Kleist Forum

Karten Uckermärkische Bühnen Schwedt

Die österreichisch-amerikanische Schriftstellerin Irene Dische webt um die Figuren des historischen STRUWWELPETER von Heinrich Hoffmann eine heutige Geschichte – ohne drohenden, schwarz-pädagogischen Zeigefinger, aber als wortgewaltige, pointierte Parabel auf eine kaputte Welt, in der ein Junge seine Zukunft sucht. Mit der kongenialen Musik von David Robert Coleman, in der sich musikalischer Spaß und kammermusikalischer Ernst vereinen, entsteht eine Kammeroper, die Regisseurin Sofia Simitzis und ihr Team als bitterböse Farce und abgrundtief schillernde Show auf die Bühne bringen.

Künstlerische Leitung > Ursula Weiler

Inszenierung > Sofia Simitzis

Ausstattung > Inga Timm

Video > Heta Multanen

Musikalische Leitung > Max Renne

Struwwelpeter > Nicolas Ziélinski (Countertenor)

Dr. Hoffmann > Hubert Wild (Bariton)

Casparina > Sónia Grané (Sopran)

Paulina > Lena Haselmann (Mezzo-Sopran)

Hunter, Der böse Friedrich > Christian Oldenburg (Bariton)

Ensemble Quillo

Ursula Weiler > Flöte

Alexander Glücksmann > Klarinette

Daniel Göritz > Gitarre

Geister – Was machen die Toten?

Ein Abstecher ins Unerklärliche mit Puppen, Menschen und Musik

Gastspiel von Flunker Produktionen am 23. November 2019 im Haus Quillo

Wir alle treten irgendwann unsere letzte Reise an. Aber wo geht die eigentlich hin? Was erwartet uns nach dem Leben? Diesbezüglich schwebt die Menschheit in einem Kosmos schier uferloser Vorstellungen, Konzepte und Hoffnungen: Himmel oder Hölle, Seelenwanderung oder Spukgespenst, verehrt oder vergessen,Nirvana oder einfach nur das große Nichts? Und wie und wo immer wir denn dann sein mögen – was machen die Toten eigentlich so, die ganze Ewigkeit lang? Aber fragen wir sie doch einfach selbst! Verankert in einer höchst rätselhaften Zwischenwelt, schweben inder neuen Inszenierung der flunker produktionen die Verblichenen in einer Art Transitbereich vom Hüben zum Drüben, sozusagen im letzten Gasthaus vor der Ewigkeit, mehr oder weniger bereit für eine Kontaktaufnahme. Bewirtet, gepflegt, belauscht und verstanden von einer undurchsichtigen wie alterslosen Gastgeberin und besungen von einem sonst eher wortkargen Eckenhocker, tragen all diese Geister ihre Geschichten und Erinnerungen aus dem Diesseits sowie große Erwartungen an das Jenseits in sich und nach außen. Manche krachend traurig, andere zum Heulen lustig, einige stinkend erlogen und alle unbedingt wert, noch einmal gehört, gesehen, gefühlt und gefeiert zu werden. Nach und nach verweben sich die Fragmente aus eindrücklichen Bildern, Texten und musikalischen Einwürfen schließlich in eine spekulative Saga über Leben und Tod und das große Danach, in der ein Wildschwein, ein Hund und ein Kind nicht unwesentliche Rollen spielen.


Es spielen: Claudia Engel, Hannes Schindler

Regie: Esther Steinbrecher

Buch: Claudia Engel, Esther Steinbrecher

Musikalische Leitung: Hannes Schindler

Choreografisches Coaching: Astrid Endruweit

Figurenbau, Bühne & Kostüme: Claudia Engel

Dramaturgie: Janne Weirup

Produktion: Matthias Ludwig, Janne Weirup

Bühnenbau: Heiko Lehmann

Ausstattungsassistenz: Nina Stammer, Melanie Slowik

Fotos: Astrid Endruweit, Matthias Ludwig

Gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

AHEAD OF STRUWWELPETER

Kammeroper von David Robert Coleman und Irene Dische

Uraufführung: 30. Oktober 2019 19:30 Brandenburger Theater

Trailer von Heta Multanen

Die österreichisch-amerikanische Schriftstellerin Irene Dische webt um die Figuren des historischen STRUWWELPETER von Heinrich Hoffmann eine heutige Geschichte – ohne drohenden, schwarz-pädagogischen Zeigefinger, aber als wortgewaltige, pointierte Parabel auf eine kaputte Welt, in der ein Junge seine Zukunft sucht. Mit der kongenialen Musik von David Robert Coleman, in der sich musikalischer Spaß und kammermusikalischer Ernst vereinen, entsteht eine Kammeroper, die Regisseurin Sofia Simitzis und ihr Team als bitterböse Farce und abgrundtief schillernde Show auf die Bühne bringt.

Künstlerische Leitung > Ursula Weiler

Inszenierung > Sofia Simitzis

Ausstattung > Inga Timm

Video > Heta Multanen

Musikalische Leitung > Max Renne

Struwwelpeter > Nicolas Ziélinski (Countertenor)

Dr. Hoffmann > Hubert Wild (Bariton)

Casparina > Sónia Grané (Sopran)

Paulina > Lena Haselmann (Mezzo-Sopran)

Hunter, Der böse Friedrich > Christian Oldenburg (Bariton)

Ensemble Quillo

Ursula Weiler > Flöte

Alexander Glücksmann > Klarinette

Daniel Göritz > Gitarre

Kammerorchester der Brandenburger Symphoniker

Ein Projekt des Ensemble Quillo, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, in Kooperation mit dem Brandenburger Theater, der Northern Ireland Opera Belfast und den Bühnen des Brandenburger Theaterverbundes

Weitere Vorstellungen 1. November Brandenburger Theater; 8. November Kleist Forum Frankfurt (Oder); 14. November Uckermärkische Bühnen Schwedt

AHEAD OF STRUWWELPETER

Am 30. Oktober kommt die neue Kammeroper am Brandenburger Theater zur Uraufführung

Gibt es eine Zukunft für STRUWWELPETER?

Foto: Heta Multanan

Die Antwort gibt es am 30. Oktober und am 1. November auf der Bühne des Großen Hauses in Brandenburg, am 8. November am Kleist Forum Frankfurt (Oder) und am 14. November an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr. Karten an den Theaterkassen.

Theaterfrühstück am Brandenburger Theater

10 Tage vor der Uraufführung: AHEAD OF STRUWWELPETER

In lockerer Runde werden Anna Büge vom Förderverein „Freunde des Brandenburger Theaters“ und der Künstlerische Leiter des BT Frank Martin Widmaier nicht nur die Regisseurin Sofia Simitzis und Darsteller aus unserer neuen Musiktheater-Produktion „Ahead of Struwwelpeter – Struwwelpeter ganz neu“ vorstellen.

Wer könnte bessere Einblicke in diese Kammeroper von David Coleman und Irene Dische geben als die beiden Schöpfer selbst?

Countertenor Nicolas Ziélinski (Struwwelpeter) und David Coleman am Klavier werden Auszüge vorstellen und die bekannte österreichisch-amerikanische Autorin Irene Dische wird Fragen zu ihrem Libretto beantworten.

Eine Kooperation mit dem Ensemble Quillo und dem Förderverein Freunde des Brandenburger Theaters e.V.

SONNTAG, 20. OKTOBER 2019 UM 11.00 UHR

Brandenburger Theater, Grabenstraße 14, 14776 Brandenburg an der Havel

FOYER GROSSES HAUS

Der Eintritt ist frei.

AHEAD OF STRUWWELPETER

Kammeroper von David Robert Coleman und Irene Dische

Ein Projekt von Ursula Weiler & Ensemble Quillo in Kooperation mit dem Brandenburger Theater und der Northern Ireland Opera Belfast, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes.

 
Choo choo, choo-choo train
The future left on a one way train
The driver is loco, he drives day and night
The driver is coo coo, there´s no turning back
 

Fast zweihundert Jahre nachdem Heinrich Hoffmann seinen berühmten Kinderbuchklassiker „Struwwelpeter“ verfasste, schafft die bekannte österreichisch-amerikanische Autorin Irene Dische – laut Die Zeit die „Sibylle Berg Amerikas“ – einen „Struwwelpeter“ unserer Gegenwart. Dische erzählt die Geschichte eines Flüchtlingsjungen, der wegen seiner wilden Haare den Spitznamen „Struwwelpeter“ oder „Messy Peter“ trägt. Der Psychiater Doktor Hoffmann bringt ihn in eine wohlhabende, aber desolate und unglückliche Familie: Die Tochter verweigert das Essen, der Mutter brennen die Nerven, der Vater ist xenophob. Eine kollabierte Welt. Und Struwwelpeter hütet sein berührendes Geheimnis, weshalb er niemanden seine Haare schneiden lässt. Gibt es eine Zukunft für ihn?

Kongenial in einem Patchwork aus Traditionen und Stilen schreibt der britische Komponist David Robert Coleman die Musik dazu, musikalische Referenzen sind der Postminimalismus und die Hypermusik klassischer Zeichentrickfilme. Ein musikalischer Spaß und kammermusikalischer Ernst, ein neues Musiktheater für alle.

AHEAD OF STRUWWELPETER ist eine bitterböse Farce und eine abgrundtief schillernde Show mit einem bewegenden Ende, in Szene gesetzt von der griechisch-deutschen Regisseurin Sofia Simitzis und Team.

Auf der Bühne stehen hochkarätige internationale Gesangssolisten zusammen mit Ensemble Quillo – ein Zusammenschluss internationaler KünstlerInnen zu einem Ensemble für zeitgenössische Musik und Künste mit Basis in der Uckermark – sowie die Brandenburger Symphoniker.

Die Kammeroper, das bisher umfangreichste und anspruchsvollste Projekt des Ensembles Quillo, kommt am 30. Oktober 2019 im Großen Haus des Brandenburger Theaters zur Uraufführung.

Weitere Vorstellungen:

2020 gibt es weitere Vorstellungen an der Northern Ireland Opera.